Untiefe Geothermie und Grundwasserschutz
Prof. Dr. P. Huggenberger, Dipl.-Ing. (FH) S. Wiesmeier, Dr. C. Butscher, Dr. K. Bernet, Dr. D. Bänninger
Zur Beurteilung der Standortkriterien für Erdwärmesonden sind raumplanerische und hydrologisch-hydrogeologische Informationen erforderlich. Diese Informationen müssen bisher aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen und teilweise bezüglich ihrer Bedeutung für eine mögliche Bewilligung interpretiert werden. Letzteres gilt insbesondere für die hydrologisch-hydrogeologischen Kriterien. Zonen mit unterschiedlichen Kriterien für die Bewilligung von Erdwärmesonden können jedoch gesamthaft in Form einer Erdwärmenutzungskarte flächenhaft dargestellt werden. Durch die Umsetzung mit Hilfe eines Geoinformationssystems (GIS) lassen sich die relevanten Kriterien standortspezifisch interaktiv abfragen. Bei ausreichender Datenlage ist es ausserdem möglich, tiefenspezifische Geo-Informationen bereitzustellen, welche eine Prognose der maximal zulässigen Tiefe der Erdwärmesonden ermöglichen. Dadurch wird für den Nutzer einer solchen Erdwärmenutzungskarte schnell und konkret ersichtlich, ob an einem Standort eine Wärmenutzung durch Erdwärmesonden möglich ist und welche Auflagen allenfalls erfüllt werden müssen. Da die Datengrundlage sowohl räumlich, als auch zeitlich variiert, handelt es sich bei der Erdwärmenutzungskarte um eine Plattform, die an die aktuellen Untergrundinformationen angepasst werden kann. Der Kanton als Herausgeber der Karte kann diese Informationen Planungsbüros und/oder Bauherren von Erdwärmesonden-Vorhaben, z. B. über das Internet, zugänglich machen.