Prof. Dr. P. Huggenberger, Dr. J. Epting

Auf der Autobahn H18 auf der Höhe des Kleinkraftwerks "Neuewelt" wurden Senkungen der Fahrbahn beobachtet. Eine Bohrkampagne zeigte, dass sich Hohlräume in den Gipskeuper-Schichten unterhalb der Autobahn befinden. Sie entstanden durch eine Änderung der Grundwasserzirkulation aufgrund der Umströmung des Birswehrs und der damit verbundenen Lösung gipshaltiger Bereiche im Gestein (Gipskarstbildung). Mit einem aufwändigen Bauprojekt werden in zwei Bauphasen 2006 und 2007 Massnahmen gegen die Unterströmung der Autobahn durchgeführt. Während dieser Bauphasen werden Veränderungen im Grundwasser und in der Birs anhand eines umfangreichen Überwachungskonzepts dokumentiert.

Neben Teilen der Autobahn erfährt auch das Birswehr durch Unterspülung und Auslaugung eine Absenkung. Es ist nicht auszuschliessen, dass nach den baulichen Massnahmen an der Autobahn die Unterströmung des Birswehrs und damit dessen Absenkung zunimmt. Durch hydraulische und hydrogeologische Messungen werden die Veränderungen im Wehrbereich dokumentiert. Diese Daten dienen als Grundlage für Strömungsberechnungen, die eine Abschätzung des zeitlichen Verlaufs der Lösungsprozesse und der Gipskarstentwicklung erlauben sollen.