Wiese Vital
Prof. Dr. P. Huggenberger, Dipl. Hydrol. S. Scheidler
Der Nutzungsdruck auf Grundwasserressourcen in intensiv genutzten Flussebenen wird zunehmend grösser. Das urbane Grundwassersystem der Langen Erlen (Wieseebene D-CH) mit 13 Brunnen bzw. Brunnengruppen und 11 Grundwasseranreicherungsfeldern dient zudem als Naherholungsgebiet, als Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere und wird zudem von Land- und Forstwirtschaft genutzt. Im Rahmen des Projektes Wiese Vital werden Massnahmen zur Gewässeraufwertung sowie zur Verbesserung der Gewässerqualität erarbeitet. Dabei muss von Seite der Wasserversorgungen sichergestellt sein, dass es durch Flussrevitalisierung und dadurch erhöhtem Wieseinfiltratanteil zu keinem Qualitätsverlust beim Grundwasser kommt.
An der Sitzung des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt vom 12. November 2008 wurde die Umsetzung der "Wiese-Initiative" behandelt. Diese wurde zur Sicherung und Aufwertung der Wiese-Ebene lanciert und 2006 in der Volksabstimmung angenommen.
Vor diesen vielfältigen Hintergründen wurde das Projekt WieseVital partizipativ angegangen und alle relevanten Interessengruppen von Anfang an integriert. Ein Meilenstein war dabei, dass wir uns auf 9 grundlegende Ziele geeinigt haben, in denen auch die Interessen der Wasserversorger berücksichtigt sind. Diese Ziele stellen deshalb einen übergeordneten Konsens dar.
Um eine gemeinsame Diskussionsgrundlage zu erhalten wurde von der AUG die Szenarientechnik vorgeschlagen, die es erlaubt, die Auswirkungen verschiedener Vorschläge auf die Grundwasserzirkulation zu visualisieren. Basis dafür ist das Grundwassermodell, mit dem Datensatz vom 13. März bis 10. April 2002, da hierfür keine teure Neukalibration notwendig wurde. Die Szenarientechnik hilft Ideen und Varianten in verschiedenen Projektstadien zu visualisieren und Auswirkungen zu erkennen. Damit können unterschiedliche Vorstellungen schon in einem frühen Stadium evaluiert werden.