GRETA - “Near-surface Geothermal Resources in the Territory of the Alpine Space”

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Interreg unterstützt gebiets- bzw. grenzübergreifende Projekte, die den Dialog zwischen den Regionen in der Europäischen Union (EU) und deren Nachbarländern wie der Schweiz fördern.
In bisher vier Förderperioden wurde mit Interreg europaweit die Zusammenarbeit mit Tausenden von Projekten gestärkt. 2014 startete mit Interreg V die fünfte Programmperiode, die bis 2020 dauert. Der Bund fördert im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) seit 1. Januar 2008 die Mitwirkung der Kantone an Interreg V. Für die Teilnahme an der neuen Programmperiode stellt der Bund im Rahmen der NRP insgesamt rund 50–60 Millionen Franken zur Verfügung.
Ziel von Interreg V B: Dieses Teilprogramm B will die transnationale Zusammenarbeit der Teilnehmerstaaten und ihrer Städte und Regionen im Bereich der Raumentwicklung in grösseren europäischen Räumen fördern. Diese Gebiete erstrecken sich über mehrere Länder und Regionen, die aufgrund ihrer geografischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen oft vor gleiche Herausforderungen gestellt sind.
Low Carbon Alpine Space: Mit dem Alpenraumprogramm sollen gemeinsame internationale Massnahmen gefördert werden und der Alpenraum zu einem wirtschaftlich starken, attraktiven und nachhaltigen Gebiet entwickelt werden. Die wirtschaftliche Ausrichtung des Programms ist von grosser Bedeutung. Der Alpenraum soll zu einem dynamischen Gebiet mit starken lokalen KMU gemacht werden. Zudem sind auch der Verkehr und mit ihm die CO2-Emissionen ein wichtiges Thema. Das Alpenraumprogramm will dazu beitragen, die Emissionsmengen zu senken und eine nachhaltige Mobilität und effiziente Lebensform sicherzustellen. Weitere Anliegen des Programms sind, die Lebensqualität zu erhöhen und das Ökosystem zu schützen, das Bewusstsein für das Kultur- und Naturerbe zu fördern und innovative Strategien für das Ressourcenmanagement auszuarbeiten. Internationale Instrumente und Modelle, die die institutionellen und administrativen Abläufe verbessern, sind ein Programmschwerpunkt.
GRETA: “Near-surface Geothermal Resources in the Territory of the Alpine Space”
Leitung: Technische Universität München (DE)
Partner: Universität Basel (CH), Regional Environmental Protection Agency of the Valle d’Aosta (IT), Geologische Bundesanstalt (AT), Geological Survey of Slovenia (SL), French Geological Survey (BRGM, FR), Polytechnic University of Turin (IT), European Research Academy (EURAC,IT), Triple S-GmbH (DE), Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU, DE), Regional Government of Lombardia (IT), INDURA (FR)
Ziele des Projekts:
GRETA hat als übergeordnetes Ziel, (1) die Nutzung der oberflächennahen Geothermie und Energiespeicherung im Alpenraum länderübergreifend voranzubringen, (2) bisher nicht bekannte oder ausgeschöpfte Potentiale zu bewerten, und (3) Instrumente zu einer vereinfachten Planung zu liefern. Dies soll gelingen durch die internationale Zusammenarbeit von Universitäten, Behörden und Bundesämtern, sowie privaten Firmen und Unternehmen. Durch die Förderung dieser Technologie werden wesentliche Programmpunkte umgesetzt, wie die Schonung von Ressourcen, CO2-Reduktion, technologische Innovation und einen länderübergreifenden Erfahrungsaustausch zur Verbesserung der administrativen Verfahrensabläufe.
Zunehmend wird auch die oberflächennahe Geothermie in einigen alpinen Regionen zum Heizen und Kühlen von Gebäuden genutzt, insbesondere in der Schweiz (z.B. im Kanton Graubünden). Neben der standardisierten Nutzung von Erwärmesonden findet sich in alpinen Tälern ein oft unausgeschöpftes Potential bei der direkten Nutzung von Grundwasser als Energiequelle und Energiespeicher (z.B. Kluftaquiferspeicher). Produktive Grundwasserleiter mit typischerweise komplexem geologischem Aufbau, grossräumlichen Strukturen und anspruchsvollen hydraulischen Bedingungen werden jedoch häufig von der geothermischen Nutzung ausgespart. Ziel muss sein, ihre geothermischen Potentiale fachlich herauszuarbeiten und zu quantifizieren, um eine optimierte Nutzung von geschlossenen und offenen Systemen zu erreichen.
Folgende Arbeitsschwerpunkte wurden definiert:
- Speziell im alpinen Raum mit komplexen Grundwasserverhältnissen und steiler Topographie ist die direkte Nutzung von Grundwasser (über offene Systeme bzw. Brunnen) sehr anspruchsvoll. Hier sollen für Pilot-Regionen (z.B. Landwassertal, Engadin, Wallis) 3-D Modelle erstellt werden, um speziell gespannte Grundwasserverhältnisse, Locker-/Festgesteins-Interaktionen und topographisch kontrollierte Untergrundtemperaturen räumlich abzubilden.
- Modellbasiert werden Nutzungsszenarien für typische alpine Aquifere erarbeitet und computergestützt optimiert. Hier liegt ein Hauptaugenmerk auf der saisonalen Energiespeicherung abgestimmt auf den räumlichen Bedingungen und Möglichkeiten vor Ort.
- Basierend auf diesen Kartengrundlagen und Simulationen sollen bestehende Mapservices (online-GIS) erweitert werden, um Nutzern durch den Verschnitt sämtlicher Informationen für beliebige Standorte die Möglichkeiten und das Potential unterschiedlicher geothermischer Nutzungen aufzuzeigen und Bewilligungsbehörden die notwendigen Entscheidungsgrundlagen an die Hand zu geben.
- Länder-/Regionen-übergreifend werden Regularien und best-practices verglichen: wo gibt es Möglichkeiten zur Harmonisierung, welche Synergien können abgeschöpft werden, welche bereits erfolgreichen Projekte können als Referenzen dienen?
- Zusammenführung von Behördenvertretern, Nutzern, Planern, Ingenieuren und Geologen in Seminaren und Workshops zum internationalen Austausch, zur Vermittlung von Handlungskompetenzen und Wissen im Bereich der oberflächennahen Geothermie.

GRETA is co-financed by the European Regional Development Fund through the Interreg Alpine Space programme. The Amount of co-financing is 2.308.232,96 €.