Arbeitsschwerpunkte
Humangeographie - Stadt- und Regionalforschung 1995 - 2020
Schwerpunkte der Basler Humangeographie/Stadt- und Regionalforschung 1995 bis 2020 waren 1. Stadtentwicklung 2. Regionalentwicklung und wettbewerbsfähige Regionen 3. Entwicklungszusammenarbeit. Untersucht wurden Stadt- und Regionalentwicklungen in lokalen, regionalen und internationalen Kontexten. Es ging um Bevölkerungs-, Arbeitsplatz- und Lebensqualitätsveränderungen, den soziodemographischen und regionalen Strukturwandel, Fragen der nachhaltigen Siedlungs-, Landschafts- und Raumentwicklung und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Standortanalysen und Standortbewertungen. In ausgewählten Entwicklungsländern wurde zu Fragen der Mikroentwicklung, Armutsreduktion und der nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet.
Wichtige methodische Schwerpunkte waren Empirische Regional- und Sozialforschung (Haushalts-, Konsumenten- und Unternehmensbefragungen) sowie regionalstatistische Analysen von sozioökonomischen und demographischen Strukturen und Prozessen und deren Dokumentation mit Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS). Erstellt wurden Informations- und Orientierungsgrundlagen für die Planungspolitik und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (Standort- und Regionalmarketing, Wirtschaftsförderung, Raumplanung, Statistik- und Informationsdienste), privatwirtschaftliche Unternehmen (Marktstrukturuntersuchungen, Erfassung von Markteinzugsbereichen und Angebotsräumen) sowie Nichtregierungsorganisationen (Aufbau endogener Potentiale und lokaler Kapazitäten). Viele Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit möglichen Endnutzern, z.B. kantonalen Ämtern durchgeführt und vernetzten direkt zum Arbeitsmarkt und in die Praxis.
Forschungsschwerpunkte 1995 - 2020
Schwerpunkte der Basler Humangeographie/Stadt- und Regionalforschung:
- Stadt- und Sozialgeographie, Stadtentwicklungspolitik
- Regionaler Wettbewerbsfähigkeit, Regionalentwicklung und Raumplanung
- Entwicklungsländer, Entwicklungszusammenarbeit
Stadt- und Sozialgeographie, Stadtentwicklungspolitik
Städte sind der Mikrokosmos der Gesellschaft, Zentren der Wirtschaftskraft eines Landes, Standorte der Forschung und Entwicklung und Schwerpunkte des kulturellen und sozialen Wandels. Sie spiegeln allgemeine gesellschaftliche Strukturen, Entwicklungen und Konflikte und wie die Gesellschaft mit diesen umgeht. Struktur, Dynamik und Verteilung der städtischen Bevölkerung beeinflussen die Wirtschaftskraft der Städte und die Finanzierung zentralörtlicher Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltungen, ferner Wohnungs- und Arbeitsmarktentwicklungen. Auch Marktpotentiale und privatwirtschaftliche Standortentscheidungen sind von den Entwicklungen einer Agglomeration, der Kernstadt und ihrer Quartiere abhängig.
Erstellt wurden Studien zu (1) Bevölkerungs-, Arbeitsplatz- und Lebensqualitätsveränderungen in Gemeinden oder Wohnvierteln, (2) der sozioökonomischen Differenzierung innerhalb von Städten und Agglomerationen sowie (3) Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung, insbesondere der Wahrnehmung und Mitgestaltung der städtischen Umwelt. Zum Einsatz kamen die Methoden der empirischen Regional- und Sozialforschung (Haushalts-, Konsumenten- und Unternehmensbefragung) sowie statistische Analysen von sozioökonomischen und demographischen Strukturen und Prozessen und deren Dokumentation mit Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS). Es wurden Informations- und Orientierungsgrundlagen für die Planungspolitik und das Standort- und Regionenmarketing im Raum Basel und dem südlichen Oberrhein erstellt.
Regionaler Wettbewerbsfähigkeit, Regionalentwicklung und Raumplanung
Es wurden Strukturen und Prozesse regionalwirtschaftlicher Entwicklung im ökonomischen und sozialen Wettbewerb erfasst und analysiert, wobei regionalwissenschaftlich Konzepte, geostatistische Methoden und GIS-Tools, aber auch die Methoden der empirischen Sozialforschung (Unternehmens-, Haushalts- und Konsumentenbefragungen) zum Einsatz kamen. Ziel war es, die Standortentwicklung und Funktionsweisen ausgewählter Wirtschaftsräume (z.B. des Raumes Basel und des südlichen Oberrheins, der Schweiz oder ausgewählter Wachstumsräume Asiens) zu verstehen und jene Faktoren herauszuarbeiten, welche Standortvorteile erhalten oder stärken. Zu diesen Faktoren gehörten z.B. die Innovationsfähigkeit und Attraktivität einer Region für wissensintensive Unternehmen mit hoher Wertschöpfung, ferner die Profilierung von Standorten durch Schaffung von Image und Identitäten sowie die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch Stadtmarketing, Standortmarketing, Regionalmarketing, Raum- Orts- und Regionalplanung und in internationalen Entwicklungskontexten durch Entwicklungszusammenarbeit (siehe auch den Forschungsschwerpunkt: Entwicklungsländer und Entwicklungszusammenarbeit). Die Qualifikationsarbeiten vermittelten Kenntnisse und Kompetenzen für wissenschaftliche Tätigkeiten mit räumlichem Bezug und planerische Tätigkeiten in Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (Wirtschaftsförderung, Raumplanung, Statistik- und Informationsdiensten), in privatwirtschaftlichen Unternehmen (Marktstrukturuntersuchungen, Erfassungen von Markteinzugsbereichen und Angebotsräumen) sowie in Nichtregierungsorganisationen (Aufbau endogener Potentiale und lokaler Kapazitäten). Die meisten Forschungsarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit möglichen Endnutzern erstellt und vernetzten direkt zum Arbeitsmarkt und der Praxis.
Entwicklungsländer, Entwicklungszusammenarbeit
Der Fokus lag auf (1) basisexistentiellen Problemen in ausgewählten Entwicklungsländern, die zu den neuen Wachstumsregionen der Welt zählen, z.B. Indien und Länder Südostasiens, (2) sozialer Differenzierung innerhalb des Armutsspektrums mit Blick auf Faktoren, die zur Armutsreduktion und zum sozialen Aufstieg in urbanen Slums beitragen, (3) regionalen Disparitäten und Fragen der Nachhaltigkeit des neuen Wirtschaftswachstums (4) regionalstatistischer Arbeit und GIS-Anwendungen sowie empirischer Sozialforschung zur Stärkung endogener Potentiale. Berufspraktika und Qualifikationsarbeiten in lokalen community-Kontexten und auf der Mikroebene der Haushalte bearbeiteten Themen, in denen häufig erst die Datenbasis als Grundlage für die Planung (Armutsreduktion, Wiederaufbau nach Desastern, Entwicklungsmassnahmen) geschaffen werden muss. Dies befähigte die Absolventen direkt für Statistik und GIS-bezogene Tätigkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit. Eine Kooperation zu Fragen der satelliten- und GIS-gestützten Slum-Kartierung sowie zur Frage der Armutsreduktion in urbanen Slums und Katastrophengebieten bestand mit All India Disaster Mitigation Institute, einer Nichtregierungsorganisation in Ahmadabad, Indien.