/ Maura Ellenberger

Basel hat das älteste Herbarium der Welt – nun soll es nationales Kulturgut werden (BaZ, 12. Juli 2018)

BaZ JdV

Am 12. Juli 2018 erschien in der BaZ auf Seite 99 ein umfassender Artikel über die in Bottmingen gelagerten Herbarien der Universität Basel.

Auszug aus dem BaZ Artikel vom 12.07.2018:

Bottmingen. In einer ehemaligen Lagerhalle in einem Gewerbequartier der Basler Vorortgemeinde bewahrt die Uni Basel einen Schatz auf, der bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht und von dem die meisten Leute keine Kenntnis haben. Der Botaniker Jurriaan de Vos (37) ist der Kurator des Basler Herbariums und somit Herr über rund 700 000 gepresste Pflanzen, die sich auf drei Herbarien verteilen – dazu gehört auch die umfangreiche Sammlung der Botanischen Gesellschaft Basel.

Verpackt, gestapelt und beschriftet wie in einer Bibliothek lagern hier in Bottmingen nach Gattungen und Arten gepresste und getrocknete Pflanzen-Belege aus aller Welt. Mehrere Schachteln sind noch nie oder seit Jahrzehnten nicht mehr geöffnet geworden. «Wir wissen nicht überall, was genau sich in den Schachteln befindet und wie der Zustand der Herbar-Belege ist», sagt de Vos. «Und was wir nicht kennen, existiert für die Wissenschaft nicht, was bedeutet, dass wir nicht damit arbeiten können. Deshalb haben wir begonnen, alle Pflanzen zu digitalisieren und auf einer Datenbank zu speichern. Dort sind sie dann allen zugänglich.»

De Vos, Wissenschaftler und eine Art Verwalter in einem, nimmt einen sehr alten Folianten hervor. Diesen hat er erst kürzlich im Fundus entdeckt. Buchdeckel und Rücken des Werks sind rissig, und es lässt sich nicht ganz aufklappen, ohne zu zerbrechen. Die auf den handgeschöpften Papierseiten aufgeklebten Pflanzen drohen zu zerbröseln, sind aber noch gut erkennbar. «Dieses Werk heisst ‹Herbarium Vivum Completum› und ist vor rund 300 Jahren entstanden», sagt de Vos.

Möchten Sie mehr erfahren über das Thema oder die Herbarien Basel besichtigen? Kontaktieren Sie den Kurator der Herbarien Basel, Dr. Jurriaan de Vos.